Gezielte Biopsien nicht ausreichend!
Bei der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob zu den gezielten Biopsien (aufgrund des MRT-Befundes) zusätzliche Proben entnommen werden sollen. Und zwar (1) randomisiert aus standardisierten Regionen oder (2) zusätzlich gezielte Proben in der näheren Umgebung der auffälligen MRT-Areale.
Methoden:
75 Männer mit einem PIRADS-Score von 3-5 wurden in einem single high-volume Center von September 2017 bis Mai 2019 untersucht. Neben gezielten und systematischen Proben wurden sog. near-target Biopsien im Abstand von 4 mm um die sichtbaren Grenzen der MRT-Läsionen entnommen.
Ergebnis:
Insgesamt zeigte sich pro entnommen Gewebzylinder ein Nachweis eines Prostatakrebses von 30%. Betrachtet man die Nachweisquote bei den gezielten Proben, so war hier eine Nachweis von Prostatakrzinom in 66% zu verzeichnen. In den Regionen „um das auffällige Areal herum“ lag diese Quote noch bei 39%. Aber selbst in unauffälligen MRT-Arealen lag die Nachweisrate eines Prostatakarzinoms noch bei immerhin 17%.
Zusammenfassung:
Dies ist die erste Studie, die gezeigt hat, dass neben der auffälligen Areale (target) aus dem MRT auch die Zonen um das auffällige Areal herum (near target) biopsiert werden müssen. Hätte man letztere Proben nicht entnommen, so wären 9% der Männer mit einem klinisch signifikanten Karzinom übersehen worden. Zusätzlich wäre die Aggressivität des Tumor bei 17% der Männer unterschätzt worden. Dieser Zusammenhang demonstriert eindeutig die Wichtigkeit der sog. near-target Biopsien. Dieser Zusammenhang kann insbesondere bei einer geplanten fokalen Therapie von erheblicher Bedeutung sein. Werden nicht-sichtbare Areal nicht behandelt, könnte dies zu einem Therapieversagen führen.
Diese Studie deckt sich mit unseren Erfahrungen in den letzten drei Jahren in der UROclinic Fusionsbiopsie. Lesen Sie mehr dazu auch hier auf unsere Website.
Autoren:
Anthony Franklin*, Tony Gianduzzo† , John Yaxley‡ , Boon Kua§ , Geoff Coughlin§ , Hema Samaratunga¶ and Troy Gianduzzo
Wesley Medical Research, Wesley Hospital, University of Queensland, Buderim Private Hospital, Royal Brisbane and Women’s Hospital, Wesley Hospital, University of Queensland, Wesley Hospital, Aquesta Pathology, University of Queensland, and Wesley Hospital, University of Queensland