Fusionsbiopsie Prostata München
Eine zuverlässige Methode zur Krebsfrüherkennung
Die Fusionsbiopsie der Prostata ist die zuverlässigste Methode zur Krebsfrüherkennung beim Prostatakrebs. Fusionsbiopsie der Prostata ist ein hochmodernes diagnostisches Verfahren. Es nutzt und kombiniert die Vorteile des multi-parametrischen MRT der Prostata des Radiologen mit den Vorteilen des 3D-Ultraschalls des Urologen. Herr Prof. Dr. med. Michael Seitz hat die Fusionsbiopsie der Prostata zu seiner Zeit als Leitender Oberarzt der Urologischen Klinik am Klinikum der Universität München (Ludwig-Maximilians-Universität München) zusammen mit der Firma Siemens Healthcare zwischen 2008 und 2010 entwickelt (Parallelentwicklungen in New York und Heidelberg/Darmstadt) und hielt dazu den weltweit ersten, zitierfähigen Vortrag beim Deutschen Urologenkongress 2010 in Düsseldorf (Seitz M et al. Urologe (2010) 49 (Suppl 1): 9. V15.8, S.43).
Nach über 350 erfolgreich durchgeführten Fusionsbiopsien liegt inzwischen unsere Trefferquote bei über 93% (PIRADS 4 und PIRADS 5). Damit ist die Fusionsbiopsie die erfolgreichste Technik zur Erkennung von Prostatakrebs.
Was ist eine Fusionsbiopsie der Prostata?
Die Fusionsbiopsie der Prostata zur Erkennung von Prostatakrebs ist eine hochspezialisierte Technik bei der die Bilder aus einem 3D multi-parametrischen MRT der Prostata inkl. krebsverdächtiger Areale und die Bilder aus dem transrektalem 3D-Ultraschall (3D-TRUS) übereinandergelegt werden. Durch diese Bildfusion (fusio [lat.] = Verschmelzung) werden die krebsverdächtigen Areale aus dem MRT mit der Hilfe einer Software im 3D-Ultraschall sichtbar gemacht. Nun können unter Ultraschall „Live“-Bedingungen (real-time) die auffälligen Bezirke angepeilt und biopsiert werden. Gleichzeitig kann die korrekte Position der Biopsie-Nadel visuell kontrolliert werden.
Gerne können wir uns in einem persönlichen Gespräch über die Möglichkeiten und Grenzen dieser spezialisierten Technik der Urologie unterhalten. Unabhängig davon stehen wir aber in gleicher Weise für Fragen und Behandlungen in der Standard-Urologie zur Verfügung.
Anfahrt & Kontakt
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Wie ist der Ablauf einer Prostatabiopsie?
- Ihr Urologe hat den Verdacht auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms geäußert und empfiehlt Ihnen zur Abklärung eines Prostatakarzinoms die Durchführung eines multi-parametrischen MRTs. Diese aufwendige Untersuchung erfolgt beim Radiologen und kann bis zu eine Stunde in Anspruch nehmen. Nach der Untersuchung erhalten Sie neben dem Arztbericht auch eine CD-ROM mit den Bildern des mpMRTs.
- Mit diesen Bildern stellen Sie sich bei uns vor und wir erstellen einen Zweitmeinungsbefund. Aufgrund Ihrer individuellen Risikokonstellation beraten wir Sie über die Notwendigkeit einer Fusionsbiopsie der Prostata. Sind die Kriterien zur Erkennung von Prostatakrebs erfüllt, vereinbaren wir einen Termin. Im Vorfeld klären wir mit Ihnen, ob die Anwendung in Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) durchgeführt werden kann oder in einer Kurznarkose erfolgen sollte.
- Beim Termin führen Sie ggf. noch ein Gespräch mit dem Anästhesisten. Der Eingriff an sich dauert ca. 20-30 Minuten. Sie sollten aber ca. 75 Minuten für den gesamten Aufenthalt in der Praxis einplanen.
- Etwa 2-3 Tage nach der Anwendung erhalten wir das Ergebnis vom Pathologen und die Befunde und die möglichen Therapieoptionen können besprochen werden.
Wann kommt eine Fusionsbiopsie der Prostata überhaupt infrage?
Eine Prostatabiopsie wird dann erforderlich, wenn Ihr Urologe den Verdacht auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms äußert. Dabei stehen seit jeher drei Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die einfachste Untersuchung und auch die einzige, die von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) bezahlt wird, ist die Tastuntersuchung über den Enddarm (DRU). Viel wichtiger als diese Tastuntersuchung über den Enddarm ist die Bestimmung des PSA-Wertes (IGe-Leistung ca. 25,00 Euro) im Blut. Dieser prostata-spezifische Blutwert ist zwar in der Laienpresse umstritten, gilt aber als einziger Parameter mit dem eine Früherkennung beim Prostatakrebs erfolgen kann. Als dritte Option zur Erkennung von Prostatakrebs gilt der transrektale Ultraschall (TRUS). Hier können auffällige Areale festgestellt werden. Durch eine Größenbestimmung im TRUS (IGe-Leistung ca. 40,00 Euro) kann auch ein Verhältnis des PSA-Wertes zur Prostatagröße hergestellt werden.
Diese PSA-Dichte (PSA-density) kann für die Interpretation des PSA-Wertes von Wichtigkeit sein. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob der PSA-Wert bei 5 ng/ml liegt und die Prostatadrüse lediglich eine Größe von 20 ccm aufweist, oder ob die Prostata ein Volumen von 80 ccm hat. In letzterem Fall liegt die PSA-Dichte bei ca. 0.06 und ist damit ungleich günstiger als im ersten Fall, bei dem eine PSA-Dichte von 0.25 errechnet wird und einen kritischen Wert erreicht.
Wenn eine von diesen drei genannten Untersuchungen (DRU, PSA, TRUS) eine Auffälligkeit zeigt, so sollte entsprechend der „Interdisziplinären Leitlinien der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms“ eine Prostatabiopsie erfolgen.
Die Biopsie kann nur erfolgen, wenn im Vorfeld der Biopsie ein mpMRT durchgeführt und dabei ein auffälliger Bezirk festgestellt wurde. Zeigt das MRT keine Auffälligkeit, so kann zwar keine Fusionsbiopsie technisch erfolgen, dennoch muss eine konventionelle Biopsie laut der S3-Leitlinien erfolgen, da damit zahlreiche Karzinome nachgewiesen werden können, die im MRT eben nicht zu erkennen sind.
Wie hoch sind die Kosten für eine Fusionsbiopsie der Prostata?
Für Patienten der privaten Krankenversicherungen (PKV) stellen wir Ihnen gerne zur Klärung mit der PKV einen Kostenvoranschlag für die Fusionsbiopsie der Prostata zur Verfügung. Für die alleinige Biopsie fallen Kosten abhängig von der Komplexität der Diagnostik in Höhe von ca. 1.250 und 1.550 EUR an.
Gesetzlich versicherte Patienten haben einen grundsätzlichen Leistungsanspruch auf eine Prostatastanzbiopsie. Dabei erhält der Urologe von der GKV 19,69 Euro (EBM-Ziffer 26341) als Leistungserstattung. Da dieses Honorar in keiner Relation zum finanziellen, technischen und zeitlichen Aufwand der Fusionsbiopsie steht, noch die ärztliche Kunst und die Verantwortung in realistischer Weise abbildet, wird dieser komplexe Eingriff bei uns bei GKV-Patienten nur als Selbstzahler-Leistung für 950-1.200 EUR angeboten. Voraussetzung hierfür ist, dass eine gültige Krankenkassenkarte (eGK) vorgelegt wird, ansonsten wird wie bei Privatversicherten abgerechnet (s.o.). Das Honorar des Pathologen für die histologische Auswertung der Gewebeproben kann nur über die GKV abgerechnet werden, wenn eine Überweisung des Hausurologen für die Pathologie vorgelegt wird. Da wir unsere Kassenzulassung abgegeben haben, können wir eine solche Überweisung nicht ausstellen.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Die Kosten für das mpMRT der Prostata und die Fusionsbiopsien werden von den privaten Krankenversicherungen (PKV) in der Regel übernommen.
Bei den Versicherten der GKV entstehen erhebliche Probleme bei der Kostenerstattung schon beim mpMRT. Diese Untersuchung stellt keine Leistung des EBM-Katalogs dar. In der Vergangenheit wurden von den radiologischen Instituten kulanterweise das mpMRT als „MRT des Beckens“ als Analogleistung gegenüber der KV Bayern abgerechnet.
Damit entstanden dem GKV-Versicherten keine Kosten. Dieses patientenfreundliche Vorgehen wurde unlängst von der KV Bayern und den GKV unterbunden und als Abrechnungsbetrug gewertet. Seit Januar 2017 dürfen die Radiologischen Institute das mpMRT der Prostata nur noch als Selbstzahler-Leistung abrechnen. Seither entstehen dem GKV-Versicherten Kosten in Höhe von Euro 380,00 bis 400,00 für das mpMRT.
Die Fusionsbiopsie existiert im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen nicht. Daher gilt auch hier, wie bei der MRT der Prostata, dass der Patient die Kosten selbst tragen muss.
Biopsie bedeutet die Entnahme von Gewebe aus einem Organ (hier: Prostata). Diese kleine Gewebeprobe wird anschließend nach entsprechender Vorbereitung in hauchdünne Schichten geschnitten, gefärbt und schließlich zu diagnostischen Zwecken unter dem Mikroskop durch den Pathologen untersucht. Aus den Erkenntnissen einer Biopsie lassen sich Aussagentreffen, ob z.B. eine Entzündung, ein gutartiger oder bösartiger Tumor vorliegt.
Durch die Biopsie der Prostata wird man im Alltag nicht beeinträchtigt. Viele Patienten verspüren nach der Biopsie überhaupt keine Einschränkungen oder Beschwerden. Gelegentlich berichten einige Patienten über ein Druckgefühl im Dammbereich sowie Brennen beim Wasserlassen am Tag des Eingriffs. Diese Beschwerden seien aber am Folgetag wieder vollständig abgeklungen.
Abrechnungsziffern für die Fusionsbiopsie existieren weder im gesetzlichen (GKV) noch privaten Versicherungsbereich (PKV). Dies liegt daran, dass die letzte Überarbeitung der ärztlichen Gebührenordnung (GOÄ) Ende der 80-er Jahre stattfand. Zu diesem Zeitpunkt gab es ein MRT der Prostata, den 3D-Ultraschall der Prostata und die Fusionsbiopsie noch nicht. Im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen (EBM) werden nur Leistungen aufgenommen, die „wirtschaftlich sinnvoll und medizinisch notwendig“ sind. Die Kosten einer Fusionsbiopsie trägt aus Kulanzgründen nur die private Krankenkasse (PKV)
Bei den Therapiemethoden wird unterschieden, ob beim Patienten bei Diagnosestellung bereits Metastasen (Tochtergeschwulste) vorhanden sind oder nicht. Sind bereits Metastasen nachweisbar, beschränkt sich die Therapie (in der Regel) auf eine medikamentöse Tumortherapie, da eine definitive Heilung nicht mehr möglich ist.
Sind keine Metastasen festgestellt worden können grundsätzlich eine Radikal-Operation der Prostata (offen-operativ oder Roboter assistiert) oder/und einer Bestrahlung der Prostata zur Heilung verhelfen. Bei einem geringen Tumorlast kommen auch minimalinvasive Verfahren zur Anwendung, wie z.B. Cyberknife (Strahlentherapie), Nanoknife (irreversible Elektroporation der Prostata), Focal One (Hoch Intensive Fokusierte Ultraschall = HIFU) und andere Maßnahmen.
Früherkennung beim Prostatakarzinom kann leben retten. Dies haben Langzeitdaten einer großen europäischen Studie (ERSPC-Rotterdam Arm) gezeigt, dass es zu einer beträchtlichen Reduktion von Metastasen und der Sterblichkeit beim Prostatakrebs führen kann.